Auf dem Gebiet des heutigen Oberösterreichs greift seit 1745 der Fortschritt. Handwerkliches Können, wissenschaftliches Rüstzeug und Berufsbezeichnungen variieren je nach Zeit und Epoche, doch wichtige Eigenschaften bestimmen das Berufsbild der Allgemeinmedizin von damals bis heute: Versorgungsnähe, Selbstorganisation und die Fähigkeit, das große Ganze der Medizin in eine praktikable, fassbare, medizinische Alltagsversorgung der Menschen zu gießen. Dieses Buch zeichnet die Entwicklung der Allgemeinmedizin in Oberösterreich über einen Zeitraum von 300 Jahren nach und versteht sich als Beitrag zur Identität und zum Selbstbewusstsein des Berufsstandes. Die vorliegende Publikation schließt damit erstmals eine wissenschaftliche Lücke und ist das erste historische Überblickswerk zur Allgemeinmedizin in Oberösterreich und darüber hinaus. In diesem 200 Seiten starken Buch haben die Historiker:innen und Autor:innen von rubicom zahlreiche Primärquellen verarbeitet und wertvolle Sonderbestände erschlossen, etwa zur Arztlegende Edmund Guggenberger, sowie Themen aufgegriffen wie etwa die ersten Ärztinnen in Linz und Oberösterreich, oder auch den Paradigmenwechsel von den althergebrachten Wundärzten zu den Doktoren der gesamten Heilkunde. Das Buch greift auch die neuer Entwicklung der Allgemeinmedizin auf, das sogenannte „Linzer curriculum“ und bereichert mit zeitgenössischen Porträts von Ärztinnen und Ärzten und Vertreter:innen aus der Gesundheitspolitik und Interessenvertretungen den Diskurs zur Disziplin, die ab 2026 in den Facharzt für Allgemeinmedizin übergehen wird.
„Wer seine Geschichte nicht kennt, kann seine Zukunft nicht gestalten“, sagt Univ-Prof.in Erika Zelko, Leiterin des JKU-Instituts für Allgemeinmedizin und Herausgeberin der Publikation. „Mit diesem spannenden Buch wollen wir auch die Sichtbarkeit und die Wertschätzung der Allgemeinmedizin erhöhen. Das Buch entstand in enger Abstimmung mit der OÖ Ärztekammer, der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), dem Kepler Universitätsklinikum und der Oberösterreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin“.
„Dieses Buch lebt von der Zusammenarbeit starker Institutionen und ist ein wichtiges Referenzwerk für historisch interessierte Menschen und ein Must-have für angehende Allgemein- und Familienmediziner*innen“, sagt Univ. Ass. Thomas Peinbauer vom Institut für Allgemeinmedizin der JKU. „Mit rubicom und anderen starken Partner*innen und Sponsor*innen ist es gelungen, ein wichtiges Referenzwerk für historisch interessierte Menschen und angehende Mediziner*innen zu schaffen.“